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Epilepsie

 

Die MRT ist das wichtigste bildgebende Verfahren in der Diagnostik von Epilepsien und nach den Empfehlungen der „Internationalen Liga gegen Epilepsie“ auch die Methode der ersten Wahl. Insbesondere Patientinnen und Patienten mit therapieresistenten, fokalen Anfällen können bei Nachweis einer epileptogenen Läsion von einem epilepsiechirurgischen Eingriff profitieren und in vielen Fällen anfallsfrei werden.
Aufgrund der häufig nur subtilen Läsionen liegt es nahe, die MRT primär bei hoher Feldstärke durchzuführen und dabei das höhere Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) u.a. für eine Verbesserung der räumlichen Auflösung zu nutzen. Insbesondere bei medikamentös therapierefraktären fokalen Epilepsien sollte die Bildgebung primär mit einem optimierten Protokoll bei 3 Tesla Feldstärke erfolgen. Durch eine Nachverarbeitung mittels sog. voxelbasierter Morphometrie (VBM) kann die Sensitivität im Nachweis von „Texturstörungen“ des Hirngewebes deutlich erhöht werden. Ähnlich der präoperativen Abklärung bei Hirntumoren, nutzen wir zudem in der präoperativen Epilepsiediagnostik funktionelle MR-Techniken (DTI, fMRT/Konnektivität,) und können gerade bei MR-negativen Patienten mit Temporallappenepilepsie nicht selten den Fokus zumindest lateralisieren. Die 7 Tesla Ultrahochfeld-MRT bietet uns hier zudem ganz neue Möglichkeiten der hochauflösenden anatomischen und funktionellen Bildgebung.

In enger Zusammenarbeit mit dem Epilepsiezentrum in der Neurologischen Klinik erfolgt eine Evaluierung der multimodalen Diagnostik mittels multiparametrischer, hochaufgelöster 3 und 7 Tesla Hochfeld-MRT (morphologische Hochfeld-MRT, funktionelle MRT, MR-Spektroskopie, Diffusions-Tensor Bildgebung, MR-Volumetrie und voxelbasierte Morphometrie) und physiologischer und weiterer bildgebender Parameter (EEG, MEG, WADA-Test, SPECT, PET) in der prächirurgischen Lokalisationsdiagnostik epileptogener Hirnareale. Unsere aktuellen Forschungsarbeiten untersuchen zudem das Potential von neuen MRT-Sequenzen zur Detektion von epileptogenen Läsionen.
Außerdem können zur Planung von epilepsiechirurgischen Eingriffen eine multimodale präoperative Abklärung mittels DSA, funktioneller MRT und Faserbahndarstellung (DTI) durchgeführt werden.

Ansprechpartner:PD Dr. med. Julie Rösch

Auswahl Literatur:
Rösch J, Mennecke A, Knott M, Hamer HM, Doerfler A, Engelhorn T. T2-sequence with contrast inversion: diagnostic value in the investigation of gray matter heterotopias. Neuroreport 2020; 31:686-690.

Mennecke A, Rösch J, Kasper B, Schmidt MA, Laun F, Rössler K, Coras R, Hamer HM, Doerfler A. Symmetric tract-based spatial statistics of patients with left versus right mesial temporal lobe epilepsy with hippocampal sclerosis. Neuroreport 2018; 29:1309-1314.

Kasper BS, Rössler K, Hamer HM, Dörfler A, Blümcke I, Coras R, Rösch J, Mennecke A, Wellmer J, Sommer B, Lorber B, Lang JD, Graf W, Stefan H, Schwab S, Buchfelder M, Rampp S. Coregistrating magnetic source and magnetic resonance imaging for epilepsy surgery in focal cortical dysplasia. Neuroimage Clin 2018; 19: 487-496.

Gillmann C, Coras R, Rössler K, Dörfler A, Uder M, Blümcke I, Bäuerle T. Ultra-high field MRI of human hippocampi: Morphological and multiparametric differentiation of hippocampal sclerosis subtypes. PLoS One. 2018;13:e0196008.